Donnerstag, 4. September 2008

04 Auch aus der Retrospektive noch recht interessant: Das Schmierenstück "Heizungsumrüstung KGS"


AS im Blog/Post: Mit der folgenden Rundmail von Anfang '05' bin ich gerade noch soeben an einer Beleidigungsklage vorbeigeschrammt. Um ein Haar gestartet hätte sie einer der folgend erwähnten Funktionäre in der Gemeinde.

Klaus Bickmann........Bredenbeck, den 24.2.05
Angerweg 6.............Tel. 05109/63551
30974 Wennigsen..... eMail Klaus_Bickmann@web.de

An die
Gemeinde Wennigsen
z.Hd. Herrn Ratsherr H.J. Arndt
z.Hd. Herrn Bauamtsleiter D. Koch
z.Hd. Herrn Gemeindedirektor K. Ewert

O f f e n e r B r i e f

Das gegenwärtig laufende Schmieren-Stück „Heizungsumrüstung KGS“

Sehr geehrte Herren,

eigentlich unnötigerweise deklariere ich dieses Anschreiben als „Offenen Brief“. Denn: Aus der Liste mit dem erweiterten Adressatenkreis wird ja hinlänglich deutlich, dass es mir darum zu tun ist, in der Sache zumindest ein gewisses Maß an Öffentlichkeit herzustellen. Aber vielleicht ist die Presse ja nicht ganz so reserviert und lässt sich darauf ein, über diese Mini-Öffentlichkeit hinausgehendes Quantum an Verbreitung zu schaffen.

Unter P.S. habe ich am 22.d.Mts. Folgendes resumiert: „Es ist eigentlich ein Trauerspiel, dass man sich bewogen sieht, eine am Markt immer noch sehr randlich auftauchende Erscheinung gegen eine genauso dastehende auszuspielen: Das BHK verdient ja auch auf jeden Fall der Förderung, erlaubt es doch die so wichtige dezentrale Stromversorgung.“ - Sie können mir daher durchaus abnehmen, dass ich mich mit meiner Initiative „Pellet & Chips Promotion“ nicht blindlings in irgendwelche düsteren Lobbyinteressen verstricken will und werde.

Eigentlich hat das, was da im Moment in Wennigsen gegeben wird, mehr den Charakter eines Schmierenstücks als das eines Trauerspiels. Ich werde mich bemühen, dem damit bezeichneten künstlerischen Niveau mit meinen Darlegungen nicht ganz zu entsprechen. Die Befürchtung, dass die sog. „Bürgerfragestunde“, die heute am frühen Abend statt– finden und bei der auch die Heizungsumrüstung thematisiert werden soll, nicht mehr sein wird als eine Farce, ist mir von einigermaßen informierten Bürgern bereits bestätigt worden. Ihretwegen – und wegen der bereits gemachten Erfahrungen damit, wie die Verwaltung die Dinge handhabt, bin ich nicht bereit, mich dorthin zu verfügen: ich ver-spüre einfach zu wenig Neigung, bei allem auch noch den Clown zu geben (der ja eigentlich in solchen Stücken auch gar nicht vorkommt).

Und damit zu Ihrem Anruf von gestern Abend, sehr geehrter Herr Arndt. Ich möchte etwas bemerken zu a) Ihrer einleitenden Feststellung, mein Leserbrief sei nicht hilfreich gewesen, b) Ihrem Hinweis auf das Entgegenkommen der Gemeindeverwaltung bezüglich des Lokaltermins in der KGS, c) den von Ihnen benannten Gewährsmännern für die Richtigkeit der von der Gemeindeverwaltung bevorzugten BHK-Lösung, und schließlich d) zu den angeführten Bedenken gegen die Alternativ-Lösung Holzfeuerung beim Problem der Wärmeversorgung für die fragliche Einrichtung.

Ad a) Nein, er ist gewiss nicht hilfreich gewesen bei dem Bemühen, die Nachricht über die der Gemeinde vorliegenden Offerten aus der Holzfeuerungsbranche – die ja nur den Charakter von „Info-Angeboten“ haben – weiter zu unterdrücken. So, wie es die Gemeindeverwaltung bislang ja permanent gemacht hat. Aber das haben Leserbriefe gemeinhin eben so an sich.

Ad b) konnte ich Sie darauf verweisen, dass ich meine Teilnahme an dem Lokaltermin nicht dem Entgegenkommen der Gemeinde, sondern vielmehr der Einladung des Herrn Schneider von der Fa. Köb & Schäfer (Österreich) verdankte: ohne sie wäre ich nie auch nur entfernt auf den Gedanken gekommen, mich an der Besichtigung der alten Heizungsanlage und dem Gespräch über das Alte und das mögliche Neue beteiligen zu wollen. (Das dazu von mir angefertigte Protokoll hat die Verwaltung zu übergehen verstanden.)

Ad c) wiesen Sie mich darauf hin, dass die Gemeinde Herrn Budde – einen Heizungsinstallateur hier aus dem Ort – beauftragt hätten, einen Gutachter in der Frage der künftigen Energieversorgung in der KGS zu bestellen. Und für diese hervorragende Wahl wollten Sie offenbar auch noch großes Lob hören. – Tatsächlich ist es doch so wie mit der mittlerweile schon fast unanständig oft wiederholten Geschichte von den Fröschen, die man fragen will, ob man denn den Teich trockenlegen könne.

Denn: Herr Budde ist in allererster Linie interessiert am Absatz der Produkte von Viessmann und Buderus, wenn ich es recht sehe. Und die stellen vermutlich beide Blockheizkraftwerke her – von Buderus weiß ich´s positiv, weil ich dort angerufen habe. Und dann wollen Sie mir weismachen, dass der nun hergeht und einen neutralen Fachmann mit der Aufgabe betraut, in der Angelegenheit für die notwendige Klarheit zu sorgen und Entscheidungshilfen zu liefern! Da lachen ja Hühner! Oder ist es jemand anders, der da lacht? Ich weiß es im Moment nicht so genau.

Wie habe ich unter dem 9. d.Mts. bemerkt?: „Da ist ferner der Punkt ´Problem mit der Rauchgasreinigung´: Diesbezüglich konnte sich der Bezirksschornsteinfegermeister, der für unsere Anlage zuständig ist, heute Morgen nur zu der Feststellung aufraffen, dass es "bei technischen Einrichtungen immer zu Schwierigkeiten kommen kann", "er bei der Ölheizung auch keine Garantie abgeben“ könne, „dass bei ihr alles in Ordnung" sei (ich hatte nicht nach dergleichen gefragt), oder der ganz vagen Vermutung, "dass immer wieder Situationen entstehen können, die nicht so sind wie sie sein sollten": Mehr war da einfach nicht herauszubekommen. Das mag auch nicht weiter verwundern, vermasselt ihm die Pelletfeuerung mit ihrer nicht mehr erforderlichen Abgasmessung ja doch einigermaßen das Geschäft.“

Die beiden von Ihnen zur Untermauerung Ihrer Positionen herangezogenen Fachleute können gar kein Urteil abgeben, das nicht interessengeleitet ist: das wage ich hier einmal zu unterstellen. Wenn Sie sich dennoch darauf stützen, leisten Sie eigentlich mehr im Sinne von Unterminierung denn von Untermauerung.
Ad d) kommen die gegen die Holzfeuerung angeführten Bedenken denn auch einigermaßen schwachbrüstig daher, als da sind: 1. das Lagerraumproblem, und 2. das Transportproblem – mehr hatten Sie tatsächlich nicht aufzubieten!
Zu 1.: Dass ein Lagerraum in der benötigten Größe vorhanden ist, konnten Sie nicht in Abrede stellen – zumindest nicht im Falle der Belieferung mit Pellets. – Dann aber das Feuerschutzproblem: Ich konnte Ihnen erklären, dass der Schornsteinfeger nach Einrichtung unserer Kombianlage Solarthermie/Pelletfeuerung sogar eine Holztür durchgehen lassen würde, weil, anders als noch bei der Ölfeuerung, keine massive Stahltür benötigt wird und nur ein Mindestabstand des Brenners von dem Lagerraum einzuhalten ist. Im Übrigen ist durch eine zumindest bei unserer Anlage eingebaute Fallstufe dafür gesorgt, dass kein Rückbrand entstehen kann. – Dann das – natürlich ungemein gewichtige – Problem der Lagerraumerrichtung. Man bedenke einmal: Da muss doch tatsächlich eigens ein Lagerraum geschaffen werden, mit den immensen Kosten für ein paar Holzbalken und eine Holzsperrwand! – Also, wissen Sie! Mehr haben Sie tatsächlich in dem Punkt nicht auf Lager? (Da sollten Sie vielleicht für eine andere Bevorratung Ihrer grauen Zellen sorgen.) (Wenn Sie denn jetzt fürchterlich beleidigt sein sollten, dann kann ich nur sagen: Mir wird ja auch von der Gemeinde einiges zugemutet!) – Und dann habe ich Ihnen zu allem Überfluß auch noch das Einverständnis eines meiner Söhne, der Zimmermeister ist, bekanntgeben können, die entsprechende Einrichtung – samt Schrägböden für den Pellettransport hin zur Schnecke - preiswert zu besorgen.

Zu 2.: Es dürfte selbst für Sie eine Binsenweisheit sein, dass ein anders als Öl oder Gas daherkommendes Brennmaterial nun einmal häufiger angeliefert werden muss – nicht, wie von Ihnen dargestellt, mindestens siebenmal pro Jahr, sondern allenfalls viermal: bei einer benötigten Gesamtmenge von ca. 100 t und einer Tankwagengröße von 30 t. Alles zweckgerichtete Übertreibungen, um nur ja eine mögliche Alternative nicht ins Spiel kommen zu lassen!

Der werte Herr Dr. Brinckmann in Ihrem Bunde hatte ja auch so gewichtige Bedenken: Da war es der Personalaufwand, der mit der Installierung einer Holzfeuerungsanlage ja verbunden wäre: Beschickung des Kessels mit dem Brennstoff – als befänden wir uns in der grauen Vorzeit der Holzfeuerung! -, Reinigung etc.pp. – Zu all diesen Punkten ist Ihnen allen mittlerweile hinlänglich Auskunft gegeben worden, allerdings nicht von Verwaltungsseite. Insbesondere in dem Material, das ich Ihnen per eMail am 9.d.Mts übersenden konnte, finden sich zu allen Ihren (tatsächlich offenbar nicht weiter für klärungsbedürftig gehaltenen) Fragen hinreichend Antworten – allein schon in den von der technischen Leitung des Erlebnisbades Cambomare/Kempten/Allgäu erstellten Word-Dateien. Sie allein konnte und kann ich nur einsehen, weil mir das Öffnen der anderen als Neuling im Internet noch nicht geläufig ist! Sie können doch nicht einfach darüber hinwegsehen und hinweggehen, dass sich da eine ganz neutrale und dazu technisch absolut mit den Standards der Heiztechnik vertraute Stelle eingehend mit allen Aspekten der Holzfeuerung befasst!

Aber, was soll´s: Es wird eben platt gemacht, was eben platt zu machen ist – und jedes Argument, das in eine andere als die von Ihnen anvisierte Richtung zielt, einfach untergebuttert. Dass Sie und Ihre Kollegen sich so gemein machen mit dem, was die Verwaltung in ihrer kühnen Vorstellung, als Pleite-Gemeinde könne man ja ganz locker 400000 Euro hinblättern, zu realisieren bestrebt ist, kann und will ich nicht begreifen.

Etwas Hoffnung setze ich noch auf Herrn Mros, der ja eine Partei vertritt, die bei einem grünen Projekt par excellence wie dem der Holzfeuerung ja eigentlich hellhörig werden müsste – und auf Herrn Meißner, der trotz der spontanen Ablehnung der ihm zugemuteten Materialfülle und des Impulses, das Ganze einfach zu löschen, dann doch irgendwie ins Lesen gekommen ist und sich sogar – wenn auch erst im Nachhinein – bereit erklärt hat, das Material weiterzugeben. – Zu Frau Korte kann ich nichts sagen, weil sie sowohl über Telefoneintragungen wie solche im Internet nicht aufzufinden war. - Herrn Eicke habe ich, genauso wie bei Ihnen, nur den Zeitungsteil mit dem Thema „Mein Freund, der Baum“ sowie die DVD mit einem Mitschnitt der Fernsehreportage über eine Gärtnerei bei Freiburg in den Briefkasten werfen können, die mit ihrer Holzhackschnitzel-Feuerung jetzt bei der Hälfte der zuvor gewohnten Heizkosten liegt, ansonsten aber nichts von ihm oder über ihn in Erfahrung bringen können.

Aber so etwas interessiert ja überhaupt nicht: Es geht bei allem nur darum, einer fixen Vorstellung auf Biegen und Brechen zum Durchbruch zu verhelfen – da kann kein noch so triftiges Argument ins Gewicht fallen, überhaupt nichts.

Mit freundlichem Gruß


Klaus Bickmann

P.S. zu einer speziellen Anlage: Ich bitte, die letzte Spitzmarke aus meinem Schreiben vom 12.12.04 zu beachten, das ich unter anderem an die Ratsmitglieder adressiert habe, Ihnen aber, wie alles andere, nicht zur Einsichtnahme weitergegeben worden ist:
  • Politiker entscheiden allzu oft nicht so sachgemäß, wie es erforderlich wäre.
Zur Klarstellung möchte ich dazu nur bemerken, dass dies keine ´captatio benevolentiae´ war, ist und sein kann.



Posts mit Zentralcharakter




Hier noch der Link zu meinem zweiten, zeitkritisch ansetzenden Blog, in dem es um soziale Belange anderer Art geht:


www.cross-corner.blogspot.com


Zur Startseite:

http://www.energieinfo-alternativ.blogspot.com/

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